Religion
Relativ schnell ist mir aufgefallen, wie aufdringlich exponiert sich die christlichen Kirchen präsentieren. Dabei sind die Christen eine Minderheit. Hier steht sie am zentralen Kreisel von Buon Ma Thuot. Neben der Machtdemonstration der KP wäre hier eigentlich eine Pagode angebracht und nach deutschem Muster gehört die Kirche ins Industriegebiet

Die Pagoden sind unauffällig in der Masse der Gebäude. Steht man davor, dann fallen Baustil und Gold schon auf, aber eben nur aus der Nähe.
In Kon Tum steht die Pagode direkt neben dem zentralen Markt. Die Häuser im Umfeld sind größer als die Pagode. Nur dass sie ein alleinstehendes Gebäude ist zeichnet sie neben der Architektur aus.

Dafür fällt der Buddhismus im alltäglichen umso mehr auf. Hier in einer Saigoner Wohnung wacht er über Motorrad und Fernseher.

Unweit davon sorgt er mit frischen Früchten und Räucherstäbchen gut versorgt dafür, dass die bösen Geister von den Getränken fern bleiben und das Geschäft floriert.

Selbst auf diesem mobilen Verkaufsstand für Essen thront Buddha und sorgt dafür, dass die bösen Geister keinen Unfug anstellen und das Geschäft floriert.

Auf dem Land sieht so ein Schrein aus wie ein Gebetsstock in Deutschland. Und hier können wir seinen Sinn am leichtesten nachvollziehen.

In einer kleinen Stadt steht vor einem Autoladen dieser Schrein. Nicht einmal die Modernität des Autos verursacht Abstand zum Glauben.
Hier wird eine Frau verehrt. Ihr geht es gut. Sie hat viel schönes Geschirr. Das ist bestimmt gefüllt und die Blumen sind frisch. Man sieht, dass sie bei einem Reichen wohnt

Die christlichen Kirchen würden sich Glücklich preisen, wenn der Glaube in Deutschland die gleiche Verankerung im Alltag hätte.
Natürlich kann ich als linker evangelischer Christ mit diesem sehr formalen, von naturreligiösen Elementen durchsetzten Glaube nichts anfangen. Mich amüsiert die kindliche Fantasie und Vielfalt. Aber ich nehme wahr, dass die Menschen hier das ernst nehmen und dass sie eine gewisse Sicherheit daraus gewinnen.
zentrales Hochland
Immer wieder fuhr ich durch Dschungel. Hier war sogar die Straße sehr gut. Als ich nach meine Fotos durchsah, war ich erstaunt, wie wenig blauer Himmel und Sonne darauf zu sehen war. Gefühlt bin ich immer in sengeneder Sonne gefahren. Deshalb war ich froh um solche Schattenstrecken.

Bis Buon Ma Thuot gab es kaum Reisfelder. Deshalb habe ich gleich bei der erstbesten Gelegenheit die Kamera gezückt.

In der Regenzeit ist Nebel allgegenwärtig. Es hat für mich etwas geheimnisvolles, zauberhaftes, wenn die Landschaft halb im Nebel versinkt.
Dem Kaffee scheint das auch gut zu tun.

Ein typisches Dorf. So sehen sie vom Süden bis in den Norden aus.

Selten habe ich blühende Pflanzen gesehen. Ich weiß nicht, ob es an der Jahreszeit lag oder daran, dass in den Tropen rel. wenig blüht. Auf einen gepflegten Garten schienen die Vietnamesen jedenfalls keinen großen Wert zu legen.

Ein typisches Bauernhaus im Zentralen Hochland. Oft sind die Vordächer nachträglich gebaut worden. Hier ist, was selten vorkommt, das Tor zu. In ein offenes Grundstück darf men bei Regen einfahren und unter dem Dach Schutz suchen. Ab und zu ergibt sich dabei auch ein Gespräch. Wenn ich privat übernachtet habe, dann habe ich unter diesen Dächern mein Innenzelt aufgeschlagen.

Wer genau hinschaut, sieht in den Stäuchern hinten weitere Häuser stehen. Das Gebiet ist dicht mit Streusiedlungen bebaut und es wird jeder Quadratmeter genutzt. Deshalb war es oft schwierig, manchmal sogar unmöglich, einen Zeltplatz zu finden. Problematisch war auch die Körperpflgege: es gab hier keine brauchbaren Gewässer.

Immer wieder tauchten Berge auf. Dieser sieht nach vulkanischem Ursprung aus. Basaltähnliche Steine und einmal eine Schautafel zeigten an, dass es hier Vulkanismus gab.

In den Streusiedlungen tauchten Gräber vereinzelt auf. Bei größeren Dörfern und Städten gab es Friedhöfe. Sie wurden offensichtich nicht geplant sondern chaotisch angelegt.

Der öffentliche Grund in einem solchen Feld ist ungepfegt. Die Gräber selbst sind sehr gepflegt und die Ahnen werden mit frischem Obst, Süßigkeiten, Reisschnaps und Geld versorgt!!! Die Drachen und Ungeheuer an den Gräbern haben einen religiösen Hintergrund, der mir im einzelnen nicht bekannt ist. Auf einen Europäer wirken sie mächenhaft und Amüsant.
Offensichtlich wurde hier eine Art Richtfest gefeiert. Wie so oft war ich ein exotischer Moment in diesem Fest und wurde gleich eingeladen. Aber diesmal wollte ich weiter fahren.
Hello,
manchmal hörte ich auch helau und amüsierte mich darüber,
war ständig zu hören. Es gab Orte, die ich einhändig durchfuhr, weil die andere Hand unablässig winken musste.

Auf dem Weg nach Pleiku fuhr ich zwei Tage nahe der Kambodschanischen Grenze durch Dschungel. Hier kreuzen sich zwei Bundesstraßen. Das war wohl die einsamste Strecke der gesamten Reise.
Ich hatte ein Grummeln im Bauch, denn mein Tretlager knarzte heftig und spürbar

und die Vorstellung, in einer solchen Pfütze das Loch eines Plattfußes suchen zu müssen, war alles andere als erhebend. Außerdem fuhr Freund Hunger voraus, weil kaum Lebensmittel in der Tasche waren. Mein Handy mit dem Wlan zu verbinden war nicht immer einfach. Gemeinsam mit den Katschuksammler-Jungs gelang es dem Wirt. Dan kam unsere Google-Translate-Unterhaltung in Schwung.

Das Leben findet auf der Straße statt. Alle Läden und Werkstätten sind zur Straße hin offen.
Wofür wird denn diese Rinde getrocknet?
Mein Rad ist gerade zum Stillstand gekommen und schon spricht mich eine jung Frau an. „Die Rinde wird gemahlen und dann zu Räucherstäbchen verarbeitet“ erklärt sie mir auf meine Frage hin und macht gleich noch ein Foto von mir.

Reis und Kaffee
Vietnam ist
mit rd. 43 Mio t/a fünftgrößter Reisproduzent
und mit rd. 1,5 Mio t/a zweitgrößter Kaffeeprodutent (2017)
der Erde



