Bahn & Co

Nach dem Guggenheim ging es erstmal den Berg hoch. Eine junge Radlerin überholte mich. Sie musste aber unbedingt telefonieren und da konnte ich sie wieder einholen. Danach allerdings fuhr sie mir davon.

Wie bei allen Bergen ging es auch hier wieder genussvoll abwärts. Nach einer ebenen Strecke kam der richtige Anstieg auf 800 m Höhe. Es ging in einem Tal aufwärts und es war klar, dass ich die Höhe an diesem Tag nicht erreichte. In Tallagen ist es immer schwierig Zeltplätze zu finden. Alles, was hinsichtlich der Gelände Neigung möglich wäre, wird landwirtschaftlich genutzt. Ich entdeckte eine kleine Kirche am Hang. Es war steil und ich musste schieben. Ein Wagen hielt an und der Fahrer sagte mir, dass der Weg eine Sackgasse sei. Ich nam es zur Kenntnis.  Mich interessierte nur der Weg bis zu diesem Kirchlein. Aber wird er etwas dagegen haben, wenn ich dort zelte? Es war ein schöner Platz. Ich genoss den Abend. Niemand kam.

Am nächsten Morgen ging es weiter aufwärts. Auf der folgenden leicht abfallenden Strecke tauchten immer wieder einzelne Dörfer auf.

Um Wasser zu fuhr ich ihn eins hinein. Es war ein trostloses Kaff. Etliche Häuser waren verlassen, der Wasserhahn außer Funktion, keine Bar, erst recht kein Laden. Also ging es weiter.

Regen kündigte sich an. In Trespaderne suchte ich die einzige offene Bar auf um dort zwei Portionen patatas brava mit zwei Cervesa runter zu spülen. Damit war der meiste Regen überstanden.

Bei Nieselregen ging es entlang dem Ebro weiter leicht bergab. An der nächsten Kreuzung bog ich in der verkehrten Richtung ab. Das kostete mich hin und zurück jeweils 10 km und jeweils 200 Höhenmeter. Ich hätte mir das erspart, wenn ich mich etwas genauer orientiert hätte. Ich erreichte trotzdem Ooña. Von hier an ging es auf einer alten Bahnlinie weiter.  Sie hatte eine feinkörnige Schotteroberfläche, die sich gut fahren ließ.

Ich kam immer wieder an Bahnhöfen vorbei, die aber meistens nicht instand gehalten waren. Immer wieder sah man die Bahnsteige rechts und links.

An diesem Bahnhof gab es mehr zu sehen. Zuerst fiel der Wasserturm auf.

Es gab eine Informationstafel mit alten und neuen Zügen von RENFE, der spanischen Eisenbahngesellschaft.

Das waren noch Zeiten, in denen solche Wagen fuhren.

Am westlichen Horizont tauchten dunkle Wolken auf. Die Windräder hoben sich davor leuchtend ab. Don Quichote ist aber noch weit.

Der Radweg verlief bis zum Industrie Gebiet von Burgos. Industrie ist wichtiger als so eine alte Bahnstrecke. Sie wurde deshalb überbaut und ich musste die Straße nehmen. In Burgos suchte ich als erstes wieder eine Bar auf und genehmigte mir eine Tortilla de patas selbstverständlich mit Cervesa. Dann ging es in die Altstadt. Da es heftig regnete und 3 Uhr vorbei war, war sie totenstill. Bei dieser Gelegenheit habe ich gelernt, dass ab 3 Uhr nicht nur die Läden sondern auch alle Bars zu machen.

Der Dom ist ein gewaltiges Bauwerk über meine kritische Einstellung zu solchen Prunkbauten habe ich schon oft geschrieben. Erst recht wollte ich natürlich keine 15 € Eintritt dafür bezahlen.

Im übrigen war die Altstadt nicht sehr berauschend. Auf der Fahrt aus der Stad konnte ich einige Blicke in die moderne Innenstadt werfen. Sie fand ich viel ansprechender.