guter erster Eindruck
Brouter schickte mich mal wieder über einen Feldweg. Welch eine Überraschung. Diesmal war er von guter Oberfläche und ohne Schlaglöcher. Es kam keine Schranke, kein Seil, kein Schild, nicht einmal ein Laserstrahl. Als ich im nächsten Dorf ankam, hatten alle Autos ungarische Nummernschilder. Wow, ich war unbemerkt in Ungarn angekommen.
Die Frage sei mir Sprachunbegabtem erlaubt: welche Sprache ist einfacher?
Doch nicht nur dieses schöne Begrüßungsschild erfreute mich.

Und es gab Radwege. Sie waren super glatt, viel besser als die Straßen. Oft verliefen sie weit abseits der Straße. Es war hier immer lohnend, einen Radweg zu nehmen.

Der Gipfel: es gab auch im kleinsten Dorf überall öffentliche Wasserstellen. Für Radler wie mich ist Ungarn das absolute Trinkwasser-schlaraffenland.
Jetzt jetzt müssten die Ungarn nur noch einen anderen Präsidenten wählen. Dann wäre Ungarn das Schlaraffenland für Radler

ein paar Bilder aus Ungarn





Rechts und links des Radweges wurde gemäht. Jetzt wird der Radweg gekehrt. Die Roma-Mädels haben gelacht, als ich ihnen erklärte, dass es so einen Service für Radfahrer in Deutschland nicht gibt. Natürlich habe ich sie für diese Arbeit gelobt.

Das Dorf Tokaj ist uninteressant. Andere Dörfer der Region haben vielmehr Weinbau-Charakter. Tokaj hat der Region nur den Namen gegeben, weil es der Fürstemsitz war. Als Wahl-Pfälzer bin ich extra hier vorbei gefahren. Den Wein wollte ich natürlich auch probieren.

Mit der Winzerin stieg ich etwa 2 Stockwerke hinab in einen Felsenkeller unter dem Haus. Dort standen die Weinfässer in zwei Reihen und aus einem füllte sie mir meine Flasche mit einem gläsernen Heber. Der Wein war zuckersüß, aber ich bekam kein Kopfweh davon.

Storchennester auf den Leitungsmasten gibt es im gesamten Karpatengebiet. Die Störche beziehen nicht einfach ein bereits vorhandenes Heim, sondern es wird mit einer neuen Lage Zweige renoviert. In diesem Storchennest sind schon viele Storchenkinder zur Welt gekommen.

Hochwasserdämme wie hier waren häufig auf ihrer Krone geteert und somit beste Radwege. Mein Wasser-bauprofessor Emil Mosonyi war Ungar. An diesen Dämmen sieht man, dass die Ungarn gute Wasserbauer sind.



Der Grenzfluss zwischen Ungarn und Ukraine. Hier habe ich nahe dem Grenzübergang übernachtet. Ein 2+ Zeltplatz: ebene gemähte Wiese, Wasser zum Waschen, Einkaufsladen in 1 km Entfernung, sehr ruhig aber keine Sitzgelegenheit. Am anderen Ufer ist die Ukraine. Morgen früh geht es über die Grenze.


