schwere Aufgabe
Meine Schwester ist krank. Sie lebt seit Jahren im Heim. Ich bin ihr gerichtlich bestellter Betreuer.
Mein Telefon bimmelt. Außergewöhnlich! Es meldet sich eine Klinik. Meine Schwester hat eine Lungenembolie. Ich soll mich entscheiden, ob sie auf die Intensivstation soll oder nicht, wenn ein lebensbedrohlicher Zustand eintritt. Oh Gott. In einem längeren Gespräch erörtern wir die Umstände. Gespäche mit Rosa und meinem Bruder schließen sich an. Wesentlicher Tip von Rosa: Frage, wie der Arzt an meiner Stelle entscheiden würde. Im weiteren Gespräch mit dem Arzt entscheide ich: keine Intensivstation. Ihr Allgemeinzustand ist so schlecht, dass ungewiss ist, in welchem Zustand sie die Intensivstation verlässt.
Ein schöner Platz. Eine beruhigende Stimmung. Hier musste ich die Entscheidung treffen. Mir kommt das Gedicht von Eichendorf in den Sinn:
Und meine Seele spannte
weit ihre Flügel aus,
flog durch die stillen Lande,
als flöge sie nach Haus.

weiter an der Rhone
In Montfrine hat sich Emile Zola entspannt und vergnügt. In dieser Zeit konnten sich bekannte Leute in ein verträumtes Nest zurück ziehen, ohne dass ihnen eine Horde Reporter mit ihren Kameras auf den Fersen waren.

Vivier eine Ansicht wie aus dem Bilderbuch alter Zeiten.


Blick zurück in den Rhone Durchbruch
Montpellier
Modernes Kaufhaus im alten Gewand. Besser als Beton und Glas

Markthalle
Leben
wie Gott in Frankreich
eben

Ein traumhaftes Plätzchen.
Hier kann man es sich gut gehen lassen.

An der MittelmeerKüste
Müssen die Menschen ihr Glück durch den Eintritt kaufen? Warum können sie nicht selbst dafür sorgen?

Ich hatte das Gefühl, über’s Meer zu fahren. Es war sehr windig. Am Tag zuvor hatte es so gestürmt, dass die seitlichen Abspannungen vom Zelt abgerissen sind. So natürlich war nur eine kurze Strecke. Im übrigen war es sehr toutistisch mit. z. T. möndänen Ferienhäusern

Perpignan
eine gemütliche Innenstadt

Spanien
Die Küstenstrecke im Bereich der Pyrenäen ist ein Traum. Steilufer ist einfach interessant und ich hatte Blick auf die Berge und das Meer. Leider war es der erste richtige Regentag der Tour. Aber meine Laune hat der Regen nicht verdorben.
Dieser Zeltplatz ist genau auf der Französisch-Spanischen Grenze. Pünktlich zum Aufbau des Zeltes war der Regen weg und ich hatte Abendsonne. Sicht und Stimmung waren grandios.

Am zweiten Tag schien die Sonne. Da ist das Meer richtig blau. Bei so einem Wetter in dieser Landschaft zu fahren, macht richtig Spaß.

Girona,
wenn es nicht so schön bunt wäre, könnte es fast in Hamburg sein, so nah sind die Häuser am Wasser gebaut.

Figueres die Dali Stadt,
man sieht’s.
Im Museeum war ich früher schon einmal. Das Anstehen habe ich mir deshalb erspart

Nach Figueres bin ich einen spanischen Fernradweg durch den Wald gefahren. Ein gutmeinender aber ahnungsloser Mensch hat 50 m dieses Weges mit Fliesenscherben befestigt. Da habe ich mir den Hinterreifen aufgeschnitten. Das Antiplatt hat es erstaunlich gut gehalten. Der Radladen im nächsten Ort hatte keinen passenden Mantel. Ich habe es noch bis zum Zeltplatz geschafft. Aber dann ging nur noch schieben. Bis Barcelona bin ich mit dem Zug gefahren, weil in dieser Jahreszeit kein Radladen in der Nähe offen war.
Ibrahim
Ibrahim aus Gambia half dem Gärtner die Büsche des Campingplatzes zu schneiden. Und da ich hier der absolute Exot war, erregte ich sein Interesse. Woher ich käme? Aus Deutschland. Mit dem Auto? Nein, mit dem Fahrrad. Es traf ihn der Schlag. Das musste er erst Mal verdauen, indem er seine Äste weg fuhr.
Zurück gekommen folgten die üblichen Fragen: wie lange, wohin, wo schlafen. Und natürlich gab ich mit meiner Nordkapptour an. Diese Ungeheuerlichkeit musste er erst seinem Meister erzählem, kam aber gleich wieder. Ob ich denn keine Angst vor den Löwen hätte, wenn ich im Busch schlafe. Es dauerte eine Weile, bis ich kapierte, dass er nicht Lyon sondern Lion meinte. Nein, die gibt hier nicht. Wieder beriet er sich mit seinem Meister. Ob ich keine Angst vor den Teufeln hätte? Die sitzen bei uns im Feuer, nicht Busch. Nein, keine Angst. Er war damit zufrieden damit, dass ich nicht daran glaube. Ein Selfie von uns beiden wollte er partout nicht. Ich verstand ihn.
Barcelona alias Gaudi
Gaudi hat mit seiner verspielten Architektur wesentliche Bauten von Barcelona geschaffen. Am bekannsteten ist die Sagrada Familia. Ich habe seinen Namen als Ersatz für den Stadtnamen genommen, weil es sonst Probleme mit der zuordnung der Posts gegeben hätte. Keine Bilder?? Siehe nächsten Abschnitt.
Es war Sonntag und somit waren alle Läden zu. Mein Rad wollte ich in der Stadt nicht herrenlos stehenlassen. Deshalb habe ich nicht viel von der Stadt gesehen. Auch Bilder von Gaudis Bauwerken sind dem zum Opfer gefallen. Ich kannte Barcelona schon aus einem früheren Urlaub.

Tandemfahrer
Es waren 2×2 Engländer. Der eine hatte heute, der andere er letzten Freitag 50. und offensichtlich feierten sie das im Maremagnum von Barcelona. Ich habe tatsächlich gratuliert. Mit Kennerblick analysierte sie mein Velo. Nicht die Risse im meinem Sattel, sondern dass er so schmal war, monierte sie.

Es folgte eine Diskussion über Satteleinstellung und meine Norwegenerfahrung. Sie hätten ein Tandem. Ein orangenes. Ich war begeistert. Nicht von der Farbe sondern dem Tandem.
Dann das woher und wohin. Sie kämen aus Manchester, ob ich das kenne. Natürlich, ich bin 1973 den Pennineway gelaufen. Das war ein hallo: ein Deutscher kennt den Pennineway. Wann ich denn geboren wäre? 1952. Kurzes Kopfrechnen. Ich wäre dann ja 67. Dafür hätte ich mich aber gut gehalten. Er müsste eben auch so viel Rad wie ich fahren, dann ginge es ihm wie mir. „Wir haben doch ein orangenes Tandem!“ war die Antwort.
Abends ging es auf das Schiff nach Malle. Ich durfte nicht mit dem Rad durch den Hafen fahren. Stattdessen musste ich abpacken und alles im Bus verstauen. Der brachte mich zum Schiff. Dort wurde mein Rad wieder bepackt.


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